Fußball Oberliga: ... Erste mit sicherem Heimsieg

Erste Mannschaft erkämpft wichtigen Sieg gegen Rudolstadt

NOFV-Oberliga Süd:  VfB Germania Halberstadt – FC Einheit Rudolstadt  3:1  (2:0) 

(von Bernd Waldow)

„Erwachsen gespielt“ nannte es Coach Manuel Rost nach der Partie während des Trainergesprächs. Wer ihm zuhörte und der Erklärung lauschte, konnte dieser Einschätzung durchaus folgen. Es brauchte Geduld, den FC Einheit zu „knacken“, den Kopf nicht zu verlieren, wenn es ein zähes Anrennen werden würde, war elementar wichtig. Das setzte das Team sehr ordentlich um. Anders, als noch vor Wochenfrist in Bautzen, sah sich der VfB Germania in der Rolle des Spielmachers. Chancen zu erarbeiten, war mit viel Arbeit verbunden, aber die nahmen die Halberstädter durchaus in Kauf. Die erste Torgefahr versprühten sie in der 9. Minute, als Nick Poser von rechts zum Abschluss kam, Corvin Kosak aus spitzem Winkel nachsetzte, doch die Gäste konnten zur Ecke klären. Ein feiner Diagonalpass in den Lauf von Edhem Hujdurovic (13.) ließ die Zuschauer schon raunen, allerdings hob der Assistent die Fahne... Und auch in der 22. Minute sah die Ablage von Jona Renner, der sich, von Nick Poser bedient, im Strafraum stark behaupten konnte, auf Vinicius Sandri Kuffner, schon torverdächtig aus, aber Halberstadts Nummer 27  drosch das Spielgerät knapp über den Kasten. Corvin Kosak machte es eine Minute später besser. Wieder kam die bärenstarke Vorarbeit von Nick Poser, der beim Solo über die rechte Seite allen enteilt war, noch einen Verteidiger austanzte und von der Grundlinie passgenau auf Kosak ablegte, der humorlos aus sechs Metern wuchtig die Führung erzielte.

Hatte der Gast bis dahin zwar einige Aktionen in Tornähe der Halberstädter, so war das Tor von Lukas Cichos bis dahin dennoch nicht ernsthaft gefährdet, das änderte sich in der 32. Minute, als Routinier Marco Riemer, sträflich frei, einen klasse Kopfball ansetzte, den Lukas Cichos mit einer sensationellen Parade unten neben dem Pfosten noch zur Ecke lenken konnte. Und was war eigentlich mit den Einwurf-Flanken von „Hacke“?! Nun, wer darauf spekulierte, sollte in der 37. Minute ein Parade-Beispiel serviert bekommen. Da nämlich setzte Pascal Hackethal zu einem dieser unwiderstehlichen zielgenauen Würfe an, Ole Matthias lief am entfernten Eck des Fünfers ungedeckt ein und nahm die Kugel direkt – ehe noch Max Bresemann im FC-Gehäuse reagieren konnte, bauschte sich bereits hinter ihm das Netz – 2:0.  Die verbleibenden 10 Minuten bis zur Pause gaben ein ähnliches Bild, Spielanteile hatten beide, die gefährlicheren Ansätze aber der VfB Germania. Auffällig, die Spieler des FC Einheit gingen sehr oft theatralisch schreiend zu Boden. Schiedsrichter Benjamin Seidl hatte die gelben Karten zudem sehr locker sitzen und zückte manche davon überflüssigerweise für kleinste Kleinigkeiten, insgesamt 7 (!) in einem durchaus fairen Spiel.

Aufregung in der 45. Minute, als Mateusz Szymanski im Zweikampf mit Patrick Baudis plötzlich aufschrie und zu Boden ging. Gefühlt jeder Aufschrei wurde vom Referee mit Freistoß belohnt, hier folgte prompt der Elfmeterpfiff. Doch in dieser Szene setzte sich der Assistent durch und bedeutete seinem Chef, es habe vorher eine Abseitsposition gegeben, so dass die Aktion folgenlos verpuffte. Nick Poser wurde gefoult, ohne zu schreien, kein Pfiff, was er monierte und promt zückte Seidl „Gelb“. Dann war Halbzeit – 2:0

 

In der zweiten Halbzeit setzte Denis Vukancic das erste Zeichen, sein 18-Meter-Schuss wurde kurz vor dem Tor geblockt. Im Zweikampf wurde Corvin Kosak dann umgetreten, sah dafür „Gelb“, verstehe es, wer will... Der Spielfluss litt unter diesen vielen kleinen Unterbrechungen, immer wieder musste der VfB Germania neu aufbauen und anlaufen, begann aber allmählich mit dem nicht unbekannten Chancenwucher. Vinicius Sandri Kuffner setzte sich stark im Sechzehner durch (63.), die leichtere Übung, den Querpass, brachte er dann nicht an den Mann. Nick Poser bediente Jona Renner (76.), der aus allerbester Position den Kasten nicht traf. Dann erreichte Nick Poser eine Verlängerung in den Lauf, startete durch und zog ab (78.), traf aber nur den rechten Pfosten, bevor Corvin Kosak auf Jona Renner ablegte (80.), der ebenfalls aus bester Position, das Ziel verfehlte, ganau wie Drilon Halilaj (87. und 89.) und davor Corvin Kosak, dessen Schuss (86.) Max Bresemann parieren konnte. Dann doch noch das erlösende 3:0 (90.), als Jona Renner einen Freistoß aus halb linker Position aus 22 Metern ins linke Dreieck zimmerte. Doch der Wermutstropfen folgte umgehend: Unkonzentrierter Ballverlust auf der rechten Seite, Pass nach innen, Marco Riemer schob dankend flach ein (90.+2), nachdem er in der 84. Minute noch am Ziel vorbei geköpft hatte. Unnötiger Schlusspunkt unter ein ansonsten sehr „erwachsenes Spiel“.