Fußball Landespokal: ... Erste im Halbfinale

VfB Germania löst Halbfinal-Ticket mit Derbysieg

FSA-Pokal: 

FC Einheit Wernigerode – VfB Germania   0:2  (0:1)

(von Bernd Waldow)

Die Hürde in Wernigerode überspringen und den Mannsberg zum Hügel schrumpfen lassen, das hatte sich Manuel Rost schon länger sehnlichst gewünscht. Dieses Mal taten ihm die Seinen den Gefallen und erlösten damit ganze Scharen von Anhängern der Kreisstädter.

Die Ausbeute in den bisher drei Begegnungen dieser Saison dabei stets gleich – immer lieferte der VfB Germania jeweils zwei Tore. Der Ertrag dabei jedoch maximal unterschiedlich. Reichten zwei Treffer im Hinspiel der Serie nicht mal zu einem Punkt, gab es immerhin in der Vorwoche im Liga-Rückspiel keinen Wernigeröder Sieg, sondern ein Remis. Im Pokalfight dieser Saison stimmte das volle Engagement aller auch in der Defensivarbeit, so dass ein Sieg mit zwei Toren Differenz den VfB Germania ins Halbfinale bringt.

Die Halberstädter wirkten von Beginn an sehr konzentriert und zeigten sich im Vorwärtsgang. Vinicius Sandri Kuffner (4.), der seinen Volley etwas verzogen hatte und Ole Matthias, dessen Kopfball (9.) wegen Abseitsstellung zurück gepfiffen wurde, deuteten die Richtung an, noch bevor Gino Dörnte per Fallrückzieher abschloss (12.), ohne jedoch dabei Torgefahr zu erzeugen. Als Nick Poser von Valentin Masuth rechts geschickt wurde und flach nach innen servierte, landete der Pass abgefälscht im Rückraum (14.), wo Jona Renner sofort abzog und die Kugel über den linken Innenpfosten zur Führung einnetzen konnte. Danach konzentrierten sich die Domstädter zunächst auf Ballsicherung, ließen dem Gastgeber dabei wenig Möglichkeiten. Einzig Nick Schmidt schlenzte einen Einwurf von Niclas Treu (20.) deutlich am hinteren Pfosten vorbei. Der VfB Germania durchaus auch mit offensiven Akzenten, die erneut kämpferisch starken Platzherren entschärften alledings die eine oder andere Situation auf Kosten von Eckbällen oder Einwürfen. Noch vor der Pause hätte Kevin Hildach per Freistoß aus 20 Metern für Gefahr sorgen können (43.), doch die Halberstädter Mauer klärte den Versuch souverän.

 

Im zweiten Durchgang, nun 20 Minuten bei starkem Regen, nahm die kämpferische Intensität zu und beide Teams lösten beim jederzeit souveränen Schiedsrichter Marcel Theumer den einen oder anderen Griff zur Karte aus. Insgesamt gab es deren 12 (11xGelb +GelbRot). Mit der schon in der Vorwoche praktizierten Mentaltät gehörte den Gastgebern die Anfangsphase der zweiten Hälfte, die Kreisstädter blieben aber ruhig und besonnen, ließen dabei den Einsatz nicht vermissen. Zwei knifflige Szenen vor dem von Fabian Guderitz gehüteten Tor, innerhalb eines Angriffs, sorgten für Aufregung, doch beide Situationen ließ der bestens postierte Referee laufen, als zunächst Treu selbst einfädelte und anschließend Hildach einen minimalen Kontakt nutzte, um zu Boden zu gehen. Kurz darauf brachten Dörnte und Hildach ihre Versuche (56./57.) nicht auf das Halberstädter Tor und der VfB Germania übernahm in der Folge wieder zunehmend das Heft des Handelns und kam zu weiteren Möglichkeiten. Pascal Hackethal versuchte Corvin Kosak zu bedienen, Danny Wersig rettete in höchster Not zur Ecke (61.) und als „Hacke“ Jannis Lisowski zwei Zeigerumdrehungen später vernaschte, hatte der FCE Glück, dass Halberstadts Nummer 7 aus 16 Metern knapp über die Querstange zielte. Mika Hess und Gregor Schlichting (66./69.) trafen ebenfalls über das Tor, bevor Pascal Hackethal seinen Freiraum auf der linken Seite nutzte, um Corvin Kosak mustergültig zu bedienen (73.), der aus vier Metern flach auf 0:2 stellte. Es folgten einige Wechsel auf beiden Seiten, die viel Zeit von der Uhr nahmen. Dann aber wurde es nochmal turbulent. Der eingewechselte und bereits verwarnte Bocar Baro konnte Niclas Treu nur regelwidrig im Sechzehner stoppen (81.) und sah die Ampelkarte. Weitere Konsequenz; Foulelfmeter, unstrittig! Kevin Hildach legte sich den Ball zurecht, doch bevor der Funke Hoffnung zum lodernden Feuer einer Schlussoffensive für Wernigerode aufbranden konnte, löschte Fabian Guderitz die Glut in großartiger Manier, fischte die nach rechts geschossene Kugel aus dem bedrohten Eck und hielt die Null. Auch in der 87. Minute gegen Treu behielt Halberstadts Schlussmann die Ruhe und sicherte das Spielgerät. Großartige Geste von Coach Manuel Rost kurz vor Ultimo: Der wieder genesene Silvio Rust kam in die Partie und durfte inklusive Nachspielzeit noch zehn Minuten des Pokaltriumphes auf dem Platz aktiv mitgestalten. Den letzten Hauch einer WR-Chance vereitelte Paul Grzega (90.+4), der einen Ball sauber vor der Linie klärte. Der Rest war Halberstädter Feierlaune nach dem verdienten Sieg im Nachbarschaftsduell.